Buchpräsentation Horst Schreiber: „Liebesverbrechen“, Zwangsarbeit und Massenmord. NS-Täter und Opfer in Tirol, Polen und der Sowjetunion
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- Buchpräsentation Horst Schreiber: „Liebesverbrechen“, Zwangsarbeit und Massenmord. NS-Täter und Opfer in Tirol, Polen und der Sowjetunion
- 19:00 bis 20:30
- Horst Schreiber analysiert in vier Geschichten von Opfern und Tätern die terroristische Seite des Nationalsozialismus und ihre Aufarbeitung nach 1945.
- Wann 12.05.2023 von 19:00 bis 20:30 (Europe/Vienna / UTC200)
- Bundesland Tirol
- Wo RAUM 24, Kirchstrasse 24, 6170 ZIRL
Programm:
Grußworte Mag. Thomas Öfner, Bürgermeister von Zirl
Horst Schreiber, _erinnern.at_ : Foto-Vortrag „Liebesverbrechen“ in Kirchbichl
Lesung Selina Mittermeier, _erinnern.at_: Der Tiroler Exzesstäter Josef Schwammberger
Selina Mittermeier im Gespräch mit dem Autor: Franz Hausberger – Von der SS-Mordbrigade ins Bürgermeisteramt von Mayrhofen
Musik: Kathman Duo – Folk von Nord bis Ost
Katharina Schwärzer: Geige, Stimme / Stefan Manges: Akkordeon, Stimme
Eine Veranstaltung der Marktgemeinde Zirl und des Renner-Instituts Tirol.
Zum Buch
1940 erhängte die Gestapo in Kirchbichl zwei polnische Arbeiter der TIWAG wegen verbotener Beziehungen. Die einheimischen Frauen deportierte sie in die KZ Ravensbrück und Auschwitz. Die Abläufe in Kirchbichl waren im Gau Tirol-Vorarlberg das Modell für weitere Exekutionen wegen „Liebesverbrechen“. Daher dokumentierte die Gestapo die Morde fotografisch.
Der Tiroler SS-Oberscharführer Josef Schwammberger leitete drei Lager in Polen. Er war sadistischer Exzesstäter, Massenmörder und Akteur des Holocaust. 1948 gelang ihm die Flucht aus dem Entnazifizierungslager „Oradour“ in Schwaz nach Argentinien. 1990 konnte er in Stuttgart vor Gericht gestellt werden.
Franz Hausberger, Bürgermeister von Mayrhofen 1968–1986, war Mitglied der 1. SS- Infanterie-Brigade, die in der Ukraine und Belarus tausende Jüdinnen und Juden erschoss. 1984 geriet eine touristische Werbefahrt von Hausberger und dem „Mayrhofner Trio“ nach Miami Beach zum Fiasko, als seine Zugehörigkeit zur 1. SS- Infanterie-Brigade aufflog.
Acht russische und ukrainische Zwangsarbeiter wurden 1945 im Arbeitserziehungslager Reichenau aufgehängt. Sie hatten nach ihrer Flucht Widerstand organisiert und waren im Arzler Wald bei Imst in eine tödliche Auseinandersetzung mit Einheimischen geraten.